Angesichts der erneut grassierenden Omikron-Welle des Coronavirus sollten besonders stark gefährdete Menschen sowie Beschäftigte im Gesundheits- und Pflegebereich nach Einschätzung der Ständigen Impfkommission (Stiko) eine zweite Auffrischungsimpfung erhalten. 

Die Stiko-Empfehlung für eine zweite Boosterimpfung gilt generell für alle über 70 Jahre, für Bewohner und Betreute in Alten- und Pflegeheimen sowie Personen mit einem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf in Einrichtungen der Eingliederungshilfe (zum Beispiel Behindertenwerkstätten). Ebenfalls sollen Menschen mit Immunschwäche-Krankheiten ab fünf Jahren den zweiten Booster bekommen. Die Empfehlung gilt weiterhin für die Beschäftigen in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen insbesondere mit direktem Patientenkontakt.

Derzeit wird allerdings diskutiert, ob eine vierte Corona-Impfung bereits für Menschen über 60 Jahren empfohlen werden soll. Die Entscheidung der Gesundheitsminiter steht noch aus.
Bei den gesundheitlich gefährdeten Menschen soll die erneute Auffrischungsimpfung frühestens drei Monate nach der ersten Auffrischungsimpfung verabreicht werden, bei Beschäftigten im Gesundheitswesen frühestens nach sechs Monaten, so die aktuelle Stiko-Empfehlung.

BOOSTER-SCHUTZ NIMMT SCHNELL AB

Zur Begründung der Empfehlung verwies die Stiko auf einen nachlassenden Schutz von Grund- und Auffrischungsimpfung. „Aktuelle Daten zeigen, dass der Schutz nach ersten Auffrischimpfung gegen Infektionen mit der momentan zirkulierenden Omikronvariante innerhalb weniger Monate abnimmt“, heißt es in der Stiko-Erklärung.

Menschen, die nach einer ersten Auffrischungsimpfung noch einmal eine Coronainfektion durchgemacht haben, brauchen nach Einschätzung des Gremiums jedoch keinen zweiten Booster.

EFFEKTIVITÄT UND VERTRÄGLICHKEIT DES DOPPEL-BOOSTERS

Die Datenlage zu Effektivität und Verträglichkeit der neuen Auffrischungsimpfung sei noch „limitiert“, merkten die Experten an. Es sei aber anzunehmen, dass es keine entscheidenden Unterschiede zum ersten Booster gebe.

Eine erneute Auffrischungsimpfung mit den aktuellen Impfstoffen zielt in erster Linie darauf ab, die Wirksamkeit der Impfung zu erhalten. Das ist vor allem für ältere Menschen relevant, da Über-80-Jährige nach Angaben einer Studie der uni Marburg oft mindestens drei Impfungen benötigen, um eine gute Immunantwort zu bilden. Zudem liegt die Booster-Impfung bei älteren Menschen oft schon einige Monate zurück.

DATEN AUS ISRAEL: BESSERER SCHUTZ FÜR ZWEIFACH GEBOOSTERTE

Dass der Doppel-Booster den betroffenen Gruppen etwas bringt, legt eine Studie aus Israel nahe. Demnach seien zweifach Geboosterte Über-60-Jährige dreimal besser vor schweren Krankheitsverläufen geschützt, als Menschen in derselben Altersklasse, deren dritte Impfung mehr als vier Monat zurücklag. Außerdem sei der Schutz vor einer Infektion zweimal höher als bei den dreifach Geimpften. 

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