Ansteckung und Krankheitsverlauf

Übertragung der Grippeviren
Die Erreger der Grippe – die Grippeviren – sind weltweit verbreitet und können sich leicht verändern. In Deutschland kommt es in den Wintermonaten – meist zwischen Januar und März – zu Grippewellen mit unterschiedlicher Ausbreitung und Schwere. Grippeviren werden durch Tröpfchen etwa beim Niesen, Husten oder Sprechen übertragen. Zudem kann man sich durch Händeschütteln oder über Gegenstände wie beispielsweise Türgriffe anstecken. Ansteckungsgefahr besteht vor allem dort, wo sich viele Menschen aufhalten, beispielsweise in öffentlichen Verkehrsmitteln oder Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten und Schulen.

 

Krankheitsbild
Etwa ein bis zwei Tage nach der Ansteckung erkranken ungefähr zwei Drittel der Betroffenen an einer Grippe, ein Drittel entwickelt keine sichtbaren Beschwerden, ist aber trotzdem ansteckend.
Bei etwa einem Drittel beginnt die Grippe plötzlich mit hohem Fieber sowie Kopf-, Hals-, Muskel- und Gliederschmerzen. Charakteristisch sind auch trockener Reizhusten und ungewöhnlich starke Erschöpfung. Zudem sind Schweißausbrüche möglich. Ein Drittel erkrankt milder, meist ohne Fieber. In den meisten Fällen klingen die Krankheitszeichen nach etwa fünf bis sieben Tagen allmählich wieder ab. In seltenen Fällen kann es bis zur vollständigen Erholung auch mehrere Wochen dauern.
Eine gefürchtete Komplikation der Grippe ist die Lungenentzündung – durch das Virus selbst oder durch zusätzliche Erreger (wie z. B. Pneumokokken). Häufig muss die Grippe im Krankenhaus behandelt werden und kann mitunter lebensbedrohlich verlaufen. Auch eine Blutvergiftung (Sepsis) kann sich (in Folge z. B. einer zusätzlichen Pneumokokken-Infektion) entwickeln. Entzündungen des Mittelohrs, des Gehirns oder des Herzmuskels sind ebenfalls mögliche Komplikationen einer Grippeerkrankung.

 

Grippe: Impfung

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen Grippe unter anderem für Personen, die bei einer Grippeerkrankung ein erhöhtes Risiko für schwerwiegende Folgen haben. Dazu gehören Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung durch ein Grundleiden, wie zum Beispiel chronische Krankheiten der Atmungsorgane (inkl. Asthma), Herz- oder Kreislauferkrankungen, Leber- oder Nierenkrankheiten, Diabetes oder andere Stoffwechselkrankheiten, chronische neurologische Krankheiten wie Multiple Sklerose, angeborene oder später erworbene Störungen des Immunsystems oder HIV.

 

Ebenfalls empfohlen wird die Grippeimpfung von der STIKO für Menschen, die 60 Jahre und älter sind, Schwangere, die während der Influenzasaison schwanger sind, ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel, bei zusätzlichen Gesundheitsrisiken schon ab dem ersten Schwangerschaftsdrittel, Bewohner von Alten- oder Pflegeheimen, Personen mit stark erhöhtem Risiko sich anzustecken (z. B. Personal in Einrichtungen mit viel Publikumsverkehr oder Beschäftigte im medizinischen Bereich mit Patientenkontakt), Personen (z. B. Angehörige, Pflegende), die im selben Haushalt lebende oder von ihnen betreute Risikopersonen gefährden können. Als Risikopersonen gelten hierbei Personen mit Grundkrankheiten, bei denen es Hinweise auf eine deutlich reduzierte Wirksamkeit der Grippeimpfung gibt, wie z. B. Personen mit dialysepflichtiger Nierenerkrankung oder Personen mit angeborener oder erworbener Immunschwäche.
Personen mit direktem Kontakt zu Geflügel und Wildvögeln.

 

Auch für Reisende kann die Impfung unter Umständen sinnvoll sein, je nach Ziel und eigenem Gesundheitszustand.
Wird regional oder weltweit ein besonders starker Ausbruch (Epidemie oder Pandemie) erwartet, rufen die Gesundheitsbehörden eventuell noch einmal gesondert zu Impfungen auf, um eine weitere schnelle Ausbreitung des Virus zu verhindern oder vor schweren Krankheitsverläufen zu schützen.
Die Grippeimpfung schützt nur vor Grippeviren und nicht generell vor anderen Erkältungskrankheiten oder einer Erkrankung an COVID-19. Da es sowohl bei einer Grippeerkrankung als auch einer Erkrankung an COVID-19 bei Risikogruppen zu ähnlich schweren Verläufen kommen kann, ist der Schutz durch eine Grippeimpfung umso wichtiger.

ansteckung