Neue Empfehlung der STIKO vom 1.7.2021
Mit der schnellen Ausbreitung der ansteckenderen Delta-Variante in Deutschland passt die Ständige Impfkommission (STIKO) ihre Impfempfehlung an. So sollen Menschen, die eine erste Dosis Astrazeneca erhalten haben, künftig unabhängig vom Alter als zweite Spritze einen mRNA-Impfstoff wie Biontech oder Moderna erhalten, teilte das Gremium am 1.7.21 mit.Der Abstand zwischen erster und zweiter Dosis solle dann mindestens vier Wochen betragen.
Die STIKO betonte, es sei angesichts der deutlich ansteckenderen Delta-Variante wichtig, die zweite Impfstoffdosis „zeitgerecht wahrzunehmen“. Nach nur einer Impfstoffdosis scheine der Schutz gegen Delta „deutlich herabgesetzt“ zu sein.Der Schutz vor schweren Krankheitsverläufen durch Delta sei nach vollständiger Impfung im Vergleich zum Schutz vor anderen Corona-Varianten ähnlich gut, hieß es unter Berufung auf Daten aus dem Vereinten Königreich.
Die STIKO wies nun als Empfehlung folgende Abstände zwischen den zwei erforderlichen Impfstoffdosen aus: 3 -6 Wochen bei Biontech/Pfizer, 4-6 Wochen bei Moderna,9-12 Wochen bei AstraZeneca ,„ab 4 Wochen“ bei der Kombination aus Astrazeneca und mRNA-Impfstoff.
Wie ist dies angesichts meiner Impfung mit Asta Zeneca zu bewerten?
Alle von uns verwendeten Impfstoffe AstraZeneca, Biontech, Johnson/Johnson sind sicher und sehr gut wirksam gegen schwere Erkrankung und Tod. Die zweimalige Impfung mit AstraZeneca schützt effektiv vor schwerer Erkrankung und Tod.
Die STIKO stützt sich suf die britische „Com-COV Study“ . Sie sammelte Daten zum Einfluss des Wechsels bei der Kombination aus Astrazeneca und mRNA-Impfstoff auf die Immunogenität durch Antikörper- und T-Zellaktivitätsanalyse. Hier zeigten sich eine deutlich bessere Immunantwort infolge von Antikörperanstiegen (humorale Immunität) und gesteigerter T-Zellaktivität (zelluläre Immunität).
Wie aussagekräftig die Laborergebnisse sind, ist unklar.
Die Wirksamkeit einer heterologen Impfung (Astrazeneca und Biontech) wurde in den Zulassungsstudien nicht untersucht. De homologe Impfung (AstraZeneca/AstaZeneca) hat in den Zulassungsstudien nach 4 Wochen eine Impfstoffwirksamkeit von 76 % gegen symptomatische Erkrankungen und von 100 % gegen schwere Erkrankungen erzielt.Bei einer Verlängerung des Impfstoffintervalls auf 8 bis 12 Wochen stieg die Impfstoffwirksamkeit weiter an. Sie erreicht nach derzeitigem Kenntnisstand auch gegen die Alpha- und Delta-Variante eine Schutzwirkung vor einer Hospitalisierung von 86 % und 92 %.
Es ist deshalb möglich, dass der schwächere Anstieg der Antikörper und die schlechteren Ergebnisse im T-Zell-Test sich nicht auf die tatsächliche Schutzwirkung auswirken. Die STIKO hat im Gegensatz zur EMA (Europäische Arzneimittelkommission) aufgrund der oben genannten Ergebnisse höheres Vertrauen in die heterologe Impfstrategie.