Die Grippeimpfung 2024 ist eine wichtige Maßnahme zum Schutz vor der saisonalen Influenza, die jährlich Millionen von Menschen weltweit betrifft. Die Grippe ist eine hochansteckende Virusinfektion, die zu ernsthaften gesundheitlichen Komplikationen führen kann, insbesondere bei älteren Menschen, Kindern, Schwangeren und Menschen mit chronischen Krankheiten.

Wirkungsweise der Grippeimpfung:

Die Grippeimpfung zielt darauf ab, das Immunsystem auf die Abwehr der häufigsten Grippeviren vorzubereiten, die in der aktuellen Saison im Umlauf sind. Der Impfstoff wird jedes Jahr neu angepasst, um den sich verändernden Grippeviren gerecht zu werden. Für 2024 enthält der Impfstoff die Komponenten gegen die Stämme, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) basierend auf epidemiologischen Daten als wahrscheinlich zirkulierend eingestuft wurden.

Wer sollte sich impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Grippeimpfung besonders für:

• Menschen ab 60 Jahren

• Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel

• Personen mit chronischen Erkrankungen wie Asthma, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen

• Bewohner von Pflegeheimen und ähnlichen Einrichtungen

• Gesundheits- und Pflegepersonal sowie Personen, die im direkten Kontakt mit Risikogruppen stehen

Zeitpunkt der Impfung:

Der beste Zeitpunkt für die Grippeimpfung ist im Herbst, idealerweise zwischen Oktober und November. Die Immunisierung braucht etwa 10 bis 14 Tage, um ihre volle Wirkung zu entfalten. Da die Grippewelle häufig ab Dezember einsetzt und bis ins Frühjahr andauern kann, ist es sinnvoll, frühzeitig geimpft zu werden.

Sicherheitsaspekte und Nebenwirkungen:

Die Grippeimpfung gilt als sicher und wird jährlich millionenfach verabreicht. Mögliche Nebenwirkungen sind meist mild und umfassen Rötung oder Schwellung an der Injektionsstelle sowie leichtes Fieber oder Unwohlsein für ein bis zwei Tage. Schwerwiegende Nebenwirkungen sind selten.

Zusammenfassung:

Die Grippeimpfung 2024 bietet effektiven Schutz gegen die saisonale Grippe und trägt dazu bei, schwere Krankheitsverläufe und Komplikationen zu verhindern. Durch die Impfung schützen sich nicht nur die Geimpften selbst, sondern auch die Gemeinschaft, indem die Verbreitung des Virus eingedämmt wird. Insbesondere Risikogruppen sollten die Möglichkeit einer Impfung wahrnehmen.

Fragen zur Grippe Impfung

Wie gefährlich ist die Grippe wirklich?

Was ist eine Grippe, was ist eine „Sommergrippe“, was ist ein grippaler Infekt? Und was ist der Unterschied zu COVID-19?

Umgangssprachlich wird häufig der Begriff Grippe auch für so genannte grippale Infekte (Erkältung) verwendet. Eine Erkältung hat mit der echten Grippe (Influenza) jedoch nichts zu tun. Erkältungen werden von mehr als 30 verschiedenen Erregern (z.B. Rhino- und humane saisonale Coronaviren) hervorgerufen. Zu den Symptomen zählen Halsschmerzen, Schnupfen und Husten, seltener auch erhöhte Temperatur oder Fieber.

Unter einer „Sommergrippe“ werden dagegen insbesondere Erkrankungen verstanden, die gehäuft im Sommer auftreten und ebenfalls Erkältungssymptome hervorrufen. Diese werden meist durch Infektionen mit Enteroviren verursacht, die hauptsächlich fäkal-oral oder auch durch Tröpfchen übertragen werden. Impfstoffe gegen Erkältungsviren gibt es nicht.

Auch wenn sich die Symptome ähneln: Typisch für eine echte Grippe (Influenza) ist das plötzlich einsetzende Krankheitsgefühl mit Fieber, Halsschmerzen und trockenem Husten, begleitet von Muskel-, Glieder-, Rücken- oder Kopfschmerzen. Die Erkrankten fühlen sich sehr schwach. Bei einem unkomplizierten Verlauf halten die Beschwerden etwa 5 bis 7 Tage an.

Dieser typische Verlauf tritt allerdings nur bei einem Drittel derjenigen auf, die sich angesteckt haben. Bei einem weiteren Drittel verläuft die Grippe leichter und ohne Fieber. Ein Drittel zeigt keine Krankheitszeichen, kann aber trotzdem andere anstecken.

Schwere, teilweise lebensbedrohliche Komplikationen einer Grippeerkrankung, stellen vor allem für Personen mit Grunderkrankungen, Schwangere und ältere Menschen ein hohes Risiko dar.

Als häufigste Komplikationen werden Lungenentzündungen gefürchtet. Bei Kindern können sich auch Mittelohrentzündungen entwickeln. Selten können Entzündungen des Gehirns oder des Herzmuskels auftreten.

Bei COVID-19 können alle Symptome einer akuten Atemwegsinfektion auftreten, die Erkrankungen können wie bei der Grippe unterschiedlich schwer verlaufen.

Es ist nicht möglich, Grippe, COVID-19 oder eine Erkältung nur anhand der Symptome zu unterscheiden. Für Ärzte ist es daher auch wichtig zu wissen, welche Viren gerade in der Bevölkerung zirkulieren. Für Personen mit einem erhöhten Risiko für schwere Krankheitsverläufe wird bei akuter Atemwegssymptomatik eine Labordiagnostik für SARS-CoV-2 und Grippeviren empfohlen.

Kann die Impfung eine Grippeerkrankung auslösen?

Die übliche jährliche Grippeimpfung ist ein sogenannter Totimpfstoff, das heißt, er enthält keine vermehrungsfähigen Erreger und kann daher weder eine Grippeerkrankung hervorrufen, noch können Impfviren an Dritte weitergegeben werden.
Die fälschliche Annahme, die Impfung könne auch die Erkrankung auslösen, beruht auf zwei Umständen: Zum einen wird im Herbst, in der Erkältungssaison geimpft, in der auch Atemwegsinfekte aufgrund anderer Erreger häufig vorkommen. So kann es passieren, dass Geimpfte zufällig zeitgleich eine Erkältung bekommen und die Impfung dafür verantwortlich machen. Zum anderen können nach der Impfung Allgemeinsymptome wie beispielsweise Frösteln, Müdigkeit, Übelkeit oder Muskelschmerzen auftreten. Solche Impfreaktionen klingen in der Regel nach ein bis zwei Tagen wieder ab.

Bei dem Lebendimpfstoff für Kinder und Jugendliche, der in die Nase gesprüht wird, besteht ein — wenn auch sehr geringes — Risiko der Übertragung von Impfviren auf stark immungeschwächte Personen. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt wird dies mit Ihnen besprechen.

Die Impfeffektivität (Wirksamkeit) hängt vom Alter der geimpften Person, früheren Influenzainfektionen oder -impfungen oder auch von der Art oder Zusammensetzung des verwendeten Impfstoffes ab. Auch nach erfolgter Impfung kann es daher zu einer Infektion mit Grippeviren kommen, die dann mit milderen Krankheitssymptomen oder völlig unbemerkt verlaufen können. In diesen Fällen können Grippeviren ausgeschieden und auf Kontaktpersonen übertragen werden.

Warum sollten sich Menschen mit Grunderkrankungen jährlich gegen Grippe impfen lassen?

Eine Grippeerkrankung kann den Körper stark belasten – unter anderem durch hohes Fieber oder eine Lungenentzündung. Studien zeigen, dass Menschen mit Grunderkrankungen ein erhöhtes Risiko haben, schwer oder lebensbedrohlich an einer Grippe zu erkranken. Besonders gefährdet sind beispielsweise Menschen mit chronischen Erkrankungen der Atemwege, Herz- oder Kreislaufkrankheiten und Personen mit Diabetes oder anderen Stoffwechselkrankheiten.

Alle Personen ab einem Alter von 6 Monaten mit solchen chronischen Krankheiten (mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens) sollten sich daher gegen Grippe impfen lassen.

Zu beachten ist, dass der Lebendimpfstoff für Kinder und Jugendliche im Alter von 2 bis einschließlich 17 Jahren bei eingeschränkter Immunfunktion aufgrund von Erkrankungen wie zum Beispiel Immunschwäche oder Asthma oder infolge einer Therapie, die das körpereigene Abwehrsystem schwächt, nicht eingesetzt werden kann. Bitte sprechen Sie mit Ihrer Ärztin beziehungsweise Ihrem Arzt über die Impfung.

Warum sollten sich ältere Menschen gegen Grippe impfen lassen?

Mit zunehmendem Alter nimmt die Leistungsfähigkeit des menschlichen Abwehrsystems ab, so dass Infektionen wie die Grippe bei älteren Menschen schwer verlaufen können. Auch haben ältere Erwachsene ein erhöhtes Risiko für Komplikationen und Folgeerkrankungen wie Lungenentzündungen, die häufig im Krankenhaus behandelt werden müssen und sogar lebensbedrohlich verlaufen können. Die meisten Todesfälle durch Grippeerkrankungen betreffen diese Altersgruppe.

Sowohl die altersbedingt herabgesetzte Immunantwort als auch bestehende Grunderkrankungen haben zudem Einfluss auf die Schutzwirkung der Impfung, die bei älteren Menschen geringer als bei jungen Erwachsenen oder gesunden Kindern ausfällt. Durch die Impfung aber können sie ihr Risiko, an einer Grippe zu erkranken, in etwa halbieren. Im Vergleich zu ungeimpften profitieren geimpfte Personen allerdings selbst im Erkrankungsfall von der Impfung, da eine Grippe-Erkrankung bei ihnen zumeist milder und mit weniger Komplikationen verläuft.

Die STIKO empfiehlt für Personen ab 60 Jahren eine Grippeimpfung mit einem Hochdosis-Impfstoff, der im Vergleich zu inaktivierten Influenza-Standard-Impfstoffen eine leicht, aber deutlich bessere Wirksamkeit bei Senioren hat.

Gleichzeitig mit der Impfung gegen Grippe sollte bei über 60-Jährigen auch der Impfschutz gegen Pneumokokken überprüft werden. Pneumokokken sind häufig Erreger von bakteriell verursachten Lungenentzündungen.

Ebenfalls im Herbst sollten Personen ab 60 Jahren den Impfschutz gegen COVID-19auffrischen, sofern die letzte Corona-Schutzimpfung oder Infektion mindestens 12 Monate zurückliegt. Die Impfungen gegen Grippe und gegen COVID-19 können beim selben Termin gegeben werden.

Sollen ältere Menschen wirkverbesserte Grippeimpfstoffe erhalten?

Ältere Menschen zeigen oft eine geringere Reaktion auf eine Impfung, so dass die Grippeimpfung weniger wirksam sein kann als bei jüngeren Erwachsenen. Deshalb wurden in ihrer Wirkung verstärkte (sogenannte adjuvantierte) Grippeimpfstoffe (zugelassen ab 65 Jahren) und Hochdosis-Impfstoffe mit einer höheren Menge Antigen (zugelassen ab 60 Jahren) entwickelt. Diese Impfstoffe sollen bei älteren Menschen einen besseren Schutz gewährleisten. Dies beruht im Wesentlichen auf Studien zur Antikörperbildung.

Ob adjuvantierte Impfstoffe zuverlässiger vor einer Grippeerkrankung schützen als nicht-adjuvantierte Impfstoffe, ist noch nicht geklärt.
Hochdosisimpfstoffe zeigen eine etwas bessere Wirksamkeit und können eine signifikante Anzahl an Influenza-Fällen und schweren Verläufen zusätzlich verhindern. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt für ältere Menschen die Impfung mit einem Hochdosis-Impfstoff.

Zu beachten ist, dass bei Impfstoffen mit einem Wirkverstärker oder bei Hochdosis-Impfstoffen vermehrt Reaktionen an der Einstichstelle (Schmerz, Rötung, Schwellung) auftreten können, die jedoch in der Regel nach ein bis drei Tagen wieder abklingen. Sprechen Sie hierzu im Vorfeld mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.

Darf die Grippeimpfung zusammen mit der COVID-19-Impfung erfolgen?

Ja. Die COVID-19-(Auffrisch-)Impfung mit mRNA- oder Vektor-basierten Impfstoffen kann gleichzeitig mit anderen sogenannten Totimpfstoffen verabreicht werden.

Unter der Voraussetzung, dass eine Indikation zur Impfung sowohl gegen Grippe als auch gegen COVID-19 besteht, ist die gleichzeitige Verabreichung beider Impfstoffe möglich. Die Impfung soll jeweils an unterschiedlichen Gliedmaßen erfolgen.

Zur Grippeimpfung mit einem Lebendimpfstoff (z. B. Nasenspray für Kinder) soll hingegen ein Mindestabstand von 14 Tagen vor und nach jeder COVID-19-Impfung eingehalten werden.

Vor der Impfung sollte eine ausführliche Aufklärung durch die Ärztin oder den Arzt erfolgen. Bei der gleichzeitigen Gabe von COVID-19-Impfstoffen und Grippe-Impfstoffen sind vermehrte Impfreaktionen möglich: Es können vor allem lokale Nebenwirkungen an der Injektionsstelle (Schmerz, Rötung, Schwellung) sowie systemische Reaktionen (beispielsweise Fieber, Müdigkeit) auftreten. Die Beschwerden verschwinden in der Regel nach einigen Tagen.

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